Erste Hilfe nach stressigen Schultagen

Geschrieben von: Barbara Schagerl

Nach einem anstrengenden Schultag kann es richtig schwierig sein, auf ein entspanntes Level runterzufahren. Ich möchte dich in diesem Text dennoch daran erinnern, DASS du es tust – oder zumindest täglich versuchst. Je mehr du in Übung bist, desto besser klappt es mit der Zeit.
Denn dauerhaft im Stressmodus zu sein, ist unglaublich energieraubend für deinen Körper.

Vorab ist mir noch wichtig zu betonen, dass jeder Mensch individuell ist und verschiedene Wege finden kann, um wieder in seine Mitte zu kommen. Probier doch einfach verschiedene Ansätze aus und finde heraus, was für dich persönlich am besten funktioniert.

5 mögliche Wege, zurück in deine Balance zu finden

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, als Lehrer:in wieder deine Mitte zu kommen. Hier sind einige Vorschläge:

1. Selbstreflexion:
Nimm dir am Abend ein paar Minuten Zeit, um dich entweder in Gedanken oder schriftlich in einem Journal selbst zu reflektieren. Du kannst dir dabei folgende Fragen stellen: „Was war für mich das Herausforderndste am heutigen Tag? Was hätte ich gerne anders gemacht? Wie hätte ich gerne anders reagiert? Was hat gut funktioniert? Worauf bin ich richtig stolz? Was darf ich mir heute selbst verzeihen?“

Es ist wichtig, dass du auch die positiven Dinge des Tages hervorholst, denn oft bleiben wir nur bei den Themen stecken, die schwierig waren. Du darfst am Abend für beides dankbar sein – für die schönen Momente, und auch für die lehrreichen.

2. Entspannungstechniken:

Finde deinen eigenen Weg, um dich zu entspannen und Stress abzubauen. Dazu gehören zum Beispiel Bewegung, Meditation, Yoga, Atemübungen und noch vieles mehr. Diese Techniken können dir helfen, deine Gedanken zu beruhigen und wieder in deine Mitte zu kommen.

3. Darüber reden:

Suche den Austausch mit anderen Kolleg:innen oder auch mit einer Freundin/einem Freund. Besprecht gemeinsam deine Herausforderungen und tauscht euch über mögliche Lösungsansätze aus. Manchmal kann es hilfreich sein, die Perspektive anderer zu hören und neue Ideen zu bekommen. Oder auch nur eine „Ich bin für dich da“-Umarmung zu bekommen.

4. Selbstfürsorge:

Du darfst dir erlauben, dir genug Zeit für dich selbst zu nehmen, für deine Hobbys, Freunde und Familie. Wenn dafür mal ein Unterrichtstag nicht perfekt vorbereitet ist, nicht alles bis ins kleinste Detail korrigiert ist, du den Elternbrief nicht 5x Korrektur gelesen hast oder das Arbeitsblatt eigentlich nicht so schön ist, wie du es gerne hättest, dann darf das ruhig so sein. Du hast Priorität. Sorge dafür, dass du genug Ruhe und Erholung bekommst.

5. Hol dir Unterstützung:

Wenn du das Gefühl hast, in einer negativen Stress- oder Gedankenspirale festzustecken, dann kann es auch sehr hilfreich sein, dir professionelle Unterstützung zu holen. Egal ob in einem Training, bei einem Coach oder in einer Therapie, es gibt mittlerweile so viele tolle Leute und Programme, die auf das Thema Stress & Burnout spezialisiert sind. Hol dir unbedingt rechtzeitig Hilfe, wenn du allein nicht mehr klarkommst.

Meine Lieblingsübungen nach einem Schultag

Schüttel dich

Wenn du nach Hause gekommen bist, versuche dich kurz zu entspannen. Lass die Schultern locker hängen und lass die Muskeln in deinem Nacken weich werden.
Visualisiere den Stress und die negative Energie, die sich heute rund um dich angesammelt haben. Dann stelle dich mit beiden Beinen fest auf den Boden und schüttle deinen gesamten Körper gut durch. Stell dir dabei vor, wie alles Anstrengende und Belastende von dir abfällt.

Stress-weg-Dusche

Dusche dich gleich nach dem Nachhausekommen und stell dir vor, wie der komplette Stress des Tages von dir abgespült wird und im Abfluss verschwindet.
Falls das nicht möglich ist, hilft oft schon das Wechseln der Kleidung!

Bewegung im Grünen

Ob in Form von Waldbaden, einem Spaziergang oder Sport: Zahlreiche Studien belegen, dass ein Aufenthalt im Wald die Psyche und das körperliche Wohlbefinden positiv beeinflusst. Es reduziert nachweislich Stress, senkt den Blutdruck und stärkt das Immunsystem. Worauf wartest du noch?

Loslass-Check

Wenn es ein Problem gibt, das ständig in deinem Kopf herumschwirrt und sich dort im Kreis dreht, dann hilft oft ein Check mit folgender Frage: "Kann ich das ändern?"
-> Wenn NEIN, liegt das Problem außerhalb deiner Macht und du darfst es loslassen.

SOS- Mantra

Für Notfälle gibt es ein kleines Mantra, das du dir innerlich vorsagen kannst:

Ich wünsche dir viel Spaß und Geduld, dich in den verschiedenen Möglichkeiten auszuprobieren. Du darfst dir einen erholsamen Feierabend erlauben und dir Zeit für deine Selbstfürsorge schenken.

Deine Barbara @dieachtsamelehrerin