Mein Wochenplan - Tabellen erstellen

Geschrieben von: Martina Simic

Das Neue Jahr ist erst drei Wochen alt, hoffe euch allen geht es soweit gut.

In Wien stehen schon die nächsten Ferien vor der Tür, die Semsterferien, was für uns Lehrer zusätzliche Arbeit bedeutet: Lerndokumentationen lesen, Elterngespräche führen und dokumentieren, Förderanträge schreiben, Noten eintragen und und. All meine Notizen und Aufzeichnungen halte ich meistens in Tabellenform fest, genauso wie meine Wochenplanung und auch das Eintragen der Noten erfolgt in tabellarischer Form. Meine Aufgaben inspirierten mich also dazu, auch mit den Kindern eine Art Tabelle zu erstellen, Informationen daraus zu entnehmen und mit ihr zu arbeiten.

In den letzten Wochen haben wir das Thema Kalender, Jahreskreis, Monate, Wochen, Tage durchgenommen. Somit bot sich das Thema "Meine Woche planen" an, in der zum einen das Sachthema bearbeitet als auch das Erstellen einer Tabelle geübt wurde.

Die Kinder wissen, dass ich eine Wochenplanung schreibe, da sie immer auf meinem Schreibtisch vorliegt (im Falle, dass meine Klasse suppliert werden muss), also habe ich das als Anhaltspunkt genommen.

An die Tafel schrieb ich die Wochentage in einer Spalte auf und unterteilte diese in Zeilen. Somit unterschieden wir mal zwischen Spalte und Zeile - was für viele Kinder absolut nicht klar war.

Danach überlegten wir uns, was wir an den jeweiligen Wochentagen immer tun, z.B.: Mo: neue Lernwörter, Di: Morgenyoga und Lesekonferenz, Mi: Lernwortstationen, Do: Malreihen und Kreatives Schreiben, Fr: Wochensitzung und Schreibschrift. Diese Fixpunkte werden an das Sachthema angepasst, das gerade ansteht, wiederholen sich aber immer in der Wochenarbeit. Diese schrieben wir zu dem jeweiligen Wochentag. Anschließend versuchten die Schülerinnen und Schüler zu der Information in der Tabelle einen ganzen Satz zu sagen, z.B. Am Montag erarbeiten wir neue Lernwörter. Am Dienstag machen wir Morgenyoga und lesen in der Lesekonferenz.

Daraufhin waren die Kinder schon sehr aufgeregt und wollten ihre eigene Wochenplanung schreiben, weil das gemeinsame Erarbeiten den Kindern sehr viel bringt und sie motiviert eigene Texte zu schreiben. Das C.4 Heft bietet sich bei dieser Aufgabe wunderbar an, da es links eine glatte Seite und rechts Schreiblinien hat.

Aufgabenstellung: Glatte Seite: Erstelle eine Tabelle mit sieben Wochentagen und trage eine kurze Notiz ein, was du an diesem Tag vorhast. Schreiblinien: Anschließend schreibe deine Planung in vollständigen Sätzen als Text auf.

Bevor wir losstarten konnten, wiederholten wir noch einmal:

Unterschied zwischen Spalte und Zeile
Wochentage - Schultage / Wochenende
Kurze Notiz in die Tabelle
Ganzer Satz im Text - Pro Wochentag mindestens ein Satz
Abwechselnder Satzanfang

Das sind die Ergebnisse:

Tabelle 1
Text 1
Tabelle 2
Text 2
Tabelle 3
Text 3

Nach dem Schreiben versuchen wir die Geschichten so zu präsentieren, sodass alle etwas davon haben. Die Kinder sind ja so stolz auf ihre Texte und wollen sie unbedingt zeigen und vorlesen. Daher ist es mir auch wichtig, dass sie das tun können, z.B. in Form von der "Stillen Reflexion" (siehe Instagrampost auf @schulinsel) oder wie hier: Unsere Lesestraße. Kinder sitzen einander gegenüber und beginnen bei einem fremden Heft zu lesen an. Bei einem akustischen Signal, rücken sie um ein Heft weiter - solange, bis sie wieder beim eigenen Heft ankommen. Somit bekommt jeder einen Eindruck, was die anderen geschrieben haben und können sich etwas mitnehmen. Anschließend gibt es noch einzelne Rückmeldungen. Die Kinder haben dann auch ein befriedigendes Gefühl, dass ihr Text gelesen wurde.

 

Lesestraße (Achtung: das Foto ist zu einem anderen Schreibthema entstanden)

Wie in jeder Klasse habe auch ich Kinder, die ziemlich schnell arbeiten. Mit diesen Kindern habe ich auch zusätzlich eine Tabelle am Laptop erstellt. Kinder wachsen ja von klein auf mit digitalen Medien auf und erleben täglich, welche Rolle Computer, Laptop und Internet im Leben der Erwachsenen spielen. Sie sind daher in der Regel auch motiviert, selbst damit zu arbeiten. Der Einsatz vom Computer in diesem Zusammenhang war nicht geplant, daher auch nur die Erarbeitung in einer Kleingruppe. Wichtig war mir hier, dass die Schülerinnen und Schüler den Unterschied zwischen Spalte und Zeile verstehen. Das kann man hier sehr gut erkennen, weil man ja durch das Vertauschen dieser beiden eine ganz andere Tabellenform erhält. Die Kinder waren auch sehr fasziniert, wie schnell so eine Tabelle mit ein paar Klicks zu erstellen ist. Sie durften dann auch die Tabelle ausfüllen und eine eigene Überschrift gestalten, die Farben ändern, usw.

Prinzipiell versuche ich den Bezug zu digitalen Medien immer wieder im Unterricht aufzugreifen und achte darauf, dass es für das Kind sinnvoll ist. Ich erzwinge kein Thema, weil für mich nicht die Arbeit am Computer im Vordergrund steht, sondern das Kind, dem mithilfe von digitalen Medien eine Aufgabe erleichtert werden kann.

Freue mich, wenn ihr für euch wieder etwas mitnehmen konntet und wünsche euch was bis zum nächsten Mal!

Eure schulinsel